Die Frühlingstagundnachtgleiche oder wenn die Sonne im Osten aufgeht

In diesem Beitrag möchte ich mich einer Frage widmen die mir vor einiger Zeit gestellt wurde.

Das ist eine Frage, die ich ja schon zum Steinblock-Mondzyklus bekommen habe. Da habe ich erzählt, dass man Richtung Sonnenaufgang und das war eben Südost schauen muss. Wahrscheinlich ging es um Venus. Auf jeden Fall habe ich gedacht, jetzt ist ein guter Moment, die Frage zu beantworten.

Warum geht die Sonne nicht immer im Osten auf?


Wahrscheinlich hast du in der Schule auch gelernt, im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen. Ja, das genau stimmt aber nur an zwei Tagen im Jahr, nämlich einmal zu Frühlings- und einmal zu Herbsttagundnachtgleiche.

Es müsste eigentlich heißen, östlich geht die Sonne auf, südlich nimmt sie ihren Lauf, westlich wird sie untergehen und im Norden ist sie nie zu sehen

Jennifer Cosmic Mirror Podcastfolge zur Frühlingstagundnachtgleiche

Es müsste eigentlich heißen, östlich geht die Sonne auf, südlich nimmt sie ihren Lauf, westlich wird sie untergehen und im Norden ist sie nie zu sehen. Den Part könnte man tatsächlich so lassen. Woran liegt es jetzt? Wahrscheinlich weißt du, dass die Erdachse geneigt ist um 23,5 Grad und dadurch bekommt die Erde bei ihrem Lauf die Sonne ungleichmäßig Licht. EInmal bekommt die nördliche Halbkugel mehr lIcht und einmal die südliche.

Dann gibt es die die sogenannten Wendekreise. Einmal den Wendekreis Krebs, das ist der nördliche Wendekreis, und den Wendekreis Steinbock, das ist der südliche Wendekreis. Und diese Wendekreise markieren den nördlichsten und südlichsten Punkt an dem die Sonne amMittag Im Zenit stehen kann. Das dann auch nur zu entweder der Sommersonnenwende und der Sonne über dem Breitengrad des nördlichen Wendekreis und zur Wintersonnenwende mit der Sonne über dem Breitengrad des südlichen Wendekreis.
Zur Frühlingstag- und Nachtgleiche und zur Herbsttag- und Nachtgleiche ist die Sonne tatsächlich über dem Äquator im Zenit, also quasi in der Mitte. Danach bewegt sie sich eben je nachdem, welche Tag- und Nachtgleiche wir haben, entweder weiter nach Norden, so wie es jetzt zur Frühlingstag- und Nachtgleiche der Fall ist.

Die Sonne bewegt sich jetzt immer weiter nach Norden, so lange bis sie zur Sommersonnenwende am nördlichen Wendekreis des Krebses angekommen ist. Und dann wandert sie eben weiter Richtung Süden die ganze Zeit, bis sie eben zur Herbsttag- und Nachtgleiche wieder über dem Äquator ankommt und dann weiter runter bis zur Wintersonnenwende, wo sie am südlichen Wendekreis des Steinbock ankommt.

Das folgende Bild habe ich mit der App Sky Guide erstellt – du siehst dort jeweils den Sonnenaufgang zu den Tagundnachtgleichen und Sonnenwenden. Im Bild siehst du die Abkürzungen der Himmelsrichtungen O=Ost NO= Nordost und SO= Südost

Ein Foto davon zu sehen ist das eine, das andere ist dich mit eigenen Augen davon zu überzeugen. Du kannst das ganze für dich selbst feststellen und visuell festhalten wenn du jetzt ein Foto machst von dem Punkt, an dem die Sonne bei dir aufgeht und in einem Monat, in zwei Monaten, in drei Monaten, wirst du feststellen, dass sie sich bei Sonnenaufgang schlichtweg nicht mehr am gleichen Punkt befindet. Sondern die Sonne geht jetzt im Osten auf und zur Sommersonnenwende im Nordosten. Und die Sonne geht jetzt im Westen unter, aber zur Sommersonnenwende im Nordwesten. Und bei der Wintersonnenwende ist es dann genau andersrum, da geht die Sonne dann eben im Südosten auf und im Südwesten unter. Und das erklärt auch ein bisschen die Tageslänge, die unterschiedlich ist, wenn du dir das auf so einer Linie vorstellst und du hast links Ost und rechts West, in der Mitte Süd und stell dir jeweils am Ende der Linie Nord vor, weil wir jetzt aus einem Kreis quasi eine Linie machen. Hier erstmal der gleiche Bildaufbau aber mit den Sonnenuntergängen.

Stell dir vor, du gehst von Südost nach Südwest. Du hast dann nur die Punkte Südost, Süd und Südwest. Dann hast du die Strecke schon hinter dir. (Wintersonnenwende – kürzester Tag)

Jetzt gehen wir von Osten nach Westen. Da haben wir einmal Ost, dann haben wir Südost, Süden, Südwest und Westen. Das sind schon mal mehr Punkte, ist eine längere Strecke. (Tagundnachtgleichen)

Und dann gehen wir noch von Nordost bis nach Nordwest, aber über diesen südlichen Punkt. Also Nordost, Ost, Südost, Süden, Südwest, Westen, Nordwest. Ja, also du siehst, das sind längere Strecken quasi. Die Sonne macht einen größeren Bogen über unserem Kopf. Sie steht höher am Tag, kann uns mehr Licht bringen. Hier nochmal ein Bild um das zu verdeutlichen.

Ich hoffe ich konnte die Frage beantworten und dir das ganze anschaulich darstellen. Hier kannst du nun direkt in die Podcastfolge zur Frühlingstagundnachtgleiche reinhören, denn da gibt es noch viele andere wichtige Dinge die ich mit dir teile. Unteranderem warum die kommenden zwei Monate so besonders sind. Viel Spaß beim Hören!

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